Was ist Fassadensanierung?Fachgerechte Instandsetzung der Außenhülle: lose Schichten entfernen, Risse sanieren, Feuchtepfade schließen, Metallteile schützen und einen diffusionsoffenen Beschichtungsaufbau herstellen.
Was gehört dazu?Analyse, Abtrag bis tragfähigen Bestand, mineralischer Neuaufbau mit Armierung, Korrosionsschutz an Metall, konstruktiver Feuchteschutz (Tropfkanten, Abdeckungen, Fugen) und systemtreuer Schlussanstrich.
Die Stadtvilla im Raum Mönchengladbach zeigt, weshalb nachhaltige Fassadensanierung mehr ist als ein Anstrich. Ziel war es, historische Profiltreue bei Gesimsen und Stuck zu bewahren, Metallteile dauerhaft zu schützen und die Wasserführung an Brüstung und Parapett konstruktiv zu verbessern.
Projekt in Kürze
- Gebäude: Gründerzeit/Jugendstil-Stadtvilla
- Leistungen: Einrüstung & Schutznetz, Schadensanalyse, Instandsetzung von Gesims, Stuck, Brüstung und Metallteilen, Feuchteschutz, diffusionsoffener Beschichtungsaufbau
- Region: Mönchengladbach, Korschenbroich, Neuss, Düsseldorf
Ausgangslage: typische Schadbilder am Altbau
Abplatzungen und Hohllagen an Gesimsen/Brüstungen, diagonal und vertikal verlaufende Risse an Ecken und Stößen, Korrosion am schmiedeeisernen Geländer sowie offene Übergänge an Parapett und Traufe. Abgewitterte Profilkanten und nicht diffusionsfähige Altbeschichtungen verstärkten die Schäden.
Vorgehen: kundenorientiert & technisch sauber
- Einrüstung mit Schutznetz für sichere und saubere Abläufe an Straßen- und Gartenseite.
- Untergrundprüfungen: Haftzug und Saugverhalten zur Bestimmung von Materialverträglichkeit und Tragfähigkeit.
- Abtrag bis tragfähigen Bestand, Kanten sauber gefasst; Hohllagen vollständig entfernt.
- Risssanierung: nicht-statische Risse mineralisch verschlossen; bei statischen oder bewegungsbedingten Rissen geeignete Maßnahmen nach Freigabe durch Statik bzw. Planung.
- Mineralischer Aufbau mit systemgerechtem, armiertem Instandsetzungsmörtel (z. B. PCC- oder Kalk-Zement-Basis), abgestimmt auf den Bestand, für rissminimierte Flächen.
- Metallarbeiten (z. B. Schmiedeeisen): fachgerechter Korrosionsschutz in mehrstufigem Aufbau – mechanische Reinigung, Rostschutzsystem, Decklack im jeweiligen Beschichtungssystem; Anschlusspunkte abgedichtet.
- Konstruktiver Feuchteschutz: Tropfkanten ausgebildet, Parapett-Abdeckungen vorbereitet, Anschlüsse elastisch versiegelt.
- Diffusionsoffener Schlussaufbau mit systemgerechten, diffusionsoffenen Beschichtungssystemen (z. B. auf Silikat- oder Silikonharzbasis), abgestimmt auf Untergrund und Denkmalschutzvorgaben.
Zwischenergebnis
Gesimse (Zahnschnitt, Konsolen) sind grundiert und fein gespachtelt. Das Geländer ist im Korrosionsschutzaufbau gesichert. Parapett-Ecken wurden neu aufgebaut, Abdeckungen vorbereitet. Es folgt die homogenisierte Deckbeschichtung.
Warum diffusionsoffene Systeme entscheidend sind
Historische Putze und Mauerwerke reagieren empfindlich auf eingeschlossene Feuchte. Diffusionsoffene Beschichtungen lassen Wasserdampf entweichen und reduzieren Abplatzungsrisiken – bei zugleich hohem Schlagregenschutz.
Regionale Verankerung
farbDESIGN & WERKstatt ist in Mönchengladbach, Korschenbroich, Neuss und Düsseldorf tätig – mit regionalen Bezugspunkten wie Schloss Liedberg (Korschenbroich), Schloss Dyck (Jüchen), dem Bunten Garten Mönchengladbach und der handwerklichen Perfektion von Schloss Benrath (Düsseldorf).
Begutachtung vor Ort
Für eine individuelle Begutachtung der Fassade bitte telefonisch Kontakt aufnehmen: 02161 579384. Auf Basis der Bestandsaufnahme entsteht ein Sanierungskonzept mit klarer Abfolge.
Zahnschnitt-Gesims und Stuck im Grundierzustand
Mein Expertentipp
Damit eine Fassadensanierung lange hält und gut aussieht, wird das System als Ganzes betrachtet. Grundlage ist eine gründliche Bestandsaufnahme: Liegt Feuchte an? Wie stark saugt der Putz? Ist der Untergrund tragfähig? Welche Risse (Größe/Art) sind vorhanden?
Zur Absicherung werden zunächst kleine Probe- bzw. Testflächen angelegt. So lässt sich beurteilen, wie Materialien wirken und ob Untergrund und neuer Aufbau kompatibel sind.
Anschließend folgt der systemtreue Aufbau: Beschädigte Bereiche werden mit geeignetem mineralischen Instandsetzungs- bzw. Putzmörtel saniert, an Übergängen Armierungsgewebe eingebettet und abschließend ein diffusionsoffenes Beschichtungssystem aufgebracht. Dieses lässt Wasserdampf von innen nach außen entweichen und bietet zugleich zuverlässigen Schlagregenschutz.
Wichtig: Materialien und Vorgehen müssen zum Baualter passen und – falls denkmalrelevant – zu den Vorgaben der Denkmalpflege. So bleibt die Fassade optisch überzeugend und technisch dauerhaft stabil.
Über den Autor
Thomas van Baal ist Malermeister seit 1989, Baugutachter und Inhaber von farbDESIGN und WERKstatt. Mit über drei Jahrzehnten Erfahrung im Malerhandwerk verbindet er traditionelles Handwerk mit modernster Technik.